Dienstag, 5. Oktober 2010
The Crowne.
01.Okt.2010
0:01:
Wir haben gerade das Essen beendet! Micha ist zurück auf dem Zimmer und macht eine Folge „Prisonbreak“ zum Einschlafen klar. Ich wasche ab! . . . Das Essen war. . . . . . ähm. . . interessant. Es gab Eierkuchen (Micha&Basti-Art). Eigentlich kannte ich Eierkuchen mit etwas mehr Konsistenz und Bissfestigkeit. . . Es sah alles mehr nach Rührei aus. Wir mussten also irgendetwas falsch gemacht haben!
Wie auch immer. . .=)
Was Micha nicht ahnt, ich habe den Abwasch nicht ohne Grund übernommen. Komisch, dass ihm das nicht selbst merkwürdig vorkam. . . Nachdem, ein bisschen Wasser über das Geschirr geflossen ist hole ich den Kuchen aus dem Kühlschrank und bestecke ihn mit Kerzen.
MICHA HAT GEBURTSTAG.
0:03:
Ich renne durch den Hostelkorridor. Am Ende des Ganges angekommen reiße ich die Tür so laut und ruckartig es geht auf und rufe: „Micha, Mann, komm schnell, ich brauch deine Hilfe, ich hab ne Sauerei gemacht!!!! Schnell das schwimmt sonst alles weg. . .“ Micha braucht ein bisschen bis er von müde auf wach umschaltet doch dann eilt er mir hinterher.
Ich komme vor ihm an und er wirkt leicht schockiert als er das ganze Ausmaß sieht. Ein in Jogginghose und „Schlabber“-T-Shirt gekleideter Sebastian, mit zerzaustem Haar, steht vor einer von 19 bunten Kerzen erleuchteten Sahnetorte und sing lauthals „Happy Birthday“.
Wir bekommen kaum ein Stück von diesem konditoriell meisterlich gestalteten 80% Zuckerklumpen runter und gehen danach zufrieden schlafen.
ÜBERRASCHUNG GELUNGEN.
09:00:
Gerade aufgestanden, packen wir unsere Rucksäcke mit den restlichen im Zimmer liegenden Klamotten zusammen. Wir ziehen um. Ich überzeuge die Mädels im Zimmer nebenan, Micha auch ein Ständchen zu singen. Sie bekommen den kaum angetasteten 25$ Kuchen und wir gehen. Sie haben sich gefreut. . . und wir uns auch. . .
ER WAR WIRKLICH NICHT LECKER.
16:00:
Wir haben alle gemeinsamen Besorgungen gemacht und sind im neuen Hostel eingezogen. Trotzdem gibt es noch einiges zu erledigen und wir gehen zum ersten mal auf unserem Trip getrennte Wege.
Lange nichts gegessen. . .und selbst kochen dauert immer so lange! Ich gehe zu Subway! Mittlerweile kenne ich in ganz Melbourne höchstens 20 Menschen, es ist eine riesen Stadt mit Millionen von Einwohnern. . . Aber natürlich will es der Zufall nicht anders. . . Ich betrete meine geliebte Sandwichbude und werde gleich von zwei Deutschen angeblähkt! Es ist Jan, ein guter Kumpel den wir beim Arbeiten auf dem Federation Square das erste Mal getroffen haben. Ich Esse genüsslich meinen Pizza-Sub und wir quatschen ein bisschen. Kaum zwei Minuten geredet traue ich meinen Augen ein zweites Mal nicht. . . Es ist Juri*, der am Laden vorbei läuft.
*wir kennen auch ihn von der Arbeit . . .ein echt cooler Kunde, immer gut gelaunt, lustig und ihn kann so ziemlich nichts aus der Fassung bringen. Mit seinen 32 Jahren ist er erstaunlich jung geblieben. Das er auch aus Deutschland kommt, muss ich an dieser Stelle glaube ich nicht mehr erwähnen. . . hier gibt’s ja eh nur Deutsche!
Ich bin kurz verwundert, doch Jan blähkt auch ihm nach. 5 Minuten später ist die Abendplanung geklärt: Juri kocht, Jan bringt noch ein paar Leute mit und später gehen wir dann alle ins Crowne Casino!
WIE KLEIN DIE WELT DOCH IST.
18:30:
Ich treffe mich wieder mit Micha. Er weiß noch nichts über die Abendplanung, doch ich erkläre ihm, dass unser geplantes Essen warten kann. Er versucht mich kurz über meinen Plan auszuquetschen, doch bleibt erfolglos. . . Micha: „Wir gehen doch nicht in den Puff, oder???“, da musste ich schon leicht schmunzeln. Ich denke es war ein Spass aber,
TRAUT ER MIR DAS WIRKLICH ZU. . .?
19:30:
Wir machen uns los und gehen erneut zu Subway. Ich tue kurz überrascht als wir Juri sehen, doch scheint Micha recht schnell zu verstehen was los ist. Zu Dritt machen wir uns auf und erkunden Juri’s Hostel! In der Küche angekommen freut sich Micha zu sehen wie Juri Wiener Schnitzel paniert. Wir beide hoffen auf ein baldiges Essen, denn uns tropft der hohle Zahn. . . rund 15 Minuten vergehen. Alle sind da und wir essen endlich! Die Schnitzel sind gut, nur der Kartoffelbrei ein wenig zu lasch. Kein Wunder. . ., sind zwar alle am Tisch Deutsch (bis auf eine Französin), aber die Kartoffeln eben nicht! Am Tisch neben uns sitzen Inder! Ihr Essen lässt uns schmachten. . . mindestens eine Tonne selbstgebrautes Hähnchencurry und selbige Menge an Beilagen, wie FLADEN =) und Gemüse. Sie sehen unsere neidischen Blicke und werfen uns einen Berg von ihrem Essen auf den Tisch. Wir bedanken uns untertänigst, auch für die nächsten 5 Fuhren und erklären ihnen das Micha Geburtstag hat! Einer von ihnen zieht eine Flasche Bourbon unter dem Tisch hervor und lädt uns zur Feier des Abends auf einen Drink mit ihm ein. Komisch, denn ich dachte Hindus trinken nicht???
ICH MAG INDER. (11 people remaining)
22:30:
Stunden vergehen und auch wir haben uns, mit ein paar Tassen Goone (Wein aus dem 5 Liter Beutel), bei unseren Freunden vom Nachbartisch bedankt. Endlich beschließen wir den Weg zum Casino auf uns zu nehmen. Die Mädels und ein paar Kerle haben keine Lust, aber wir ziehen trotzdem los.
ES GEHT UNS GUT. (5 people remaining)
22:45:
Es hat noch ein paar Minuten gedauert bis endlich alle Leute sich verabschiedet haben und auch die letzten vom Klo zurückgekehrt sind. Nun stehen wir wieder draußen vor dem Hostel und stellen fest. . . es ist verdammt weit bis zum Casino! Wir fangen an zu diskutieren wie wir den Weg am Besten angehen. Juri und ein Kumpel von Jan sind der Meinung, dass die Straßenbahn einen zu großen Umweg macht um schnell da zu sein. Laufen erscheint uns (Micha, Jan und mir) aber viel zu anstrengend und wir können uns nicht vorstellen, dass uns unsere Füße bis zur Spielhalle tragen. Wir entscheiden uns gegen die Wanderung. Bevor sich die Wege jedoch erneut trennen nehmen wir uns noch etwas Zeit um zwei Wegbier zu kaufen. Wir steigen in die Tram. Das Bier bleibt unter dem Pullover versteckt um Stress mit den netten Uniformierten zu vermeiden. . . wir fahren ein paar Stationen merken aber schnell, dass wir Hunger auf Kekse verspüren! Wir steigen also aus und gehen zu Coles. Wir laufen durch die gut sortierten Produktregale und werden schnell fündig. . . allerdings hat nun doch keiner mehr Lust auf Kekse. Ich fühle mich wie ein kleiner Ladendieb als ich mit den zwei Flaschen unter meinem Zipper an der Ladentheke vorbei, den Supermarkt verlasse.
IMMER DIESE SCHWEREN ENTSCHEIDUNGEN (3 people remaining)
23:15:
Jetzt also doch zu Fuß. . . und los gehts um die nächste Ecke! Weiter dann aber auch vorerst nicht. Wir bleiben bei einer Straßenmusikerin hängen. Auch ihr wird mitgeteilt das Micha Geburtstag habe und wir können sie dazu bewegen ihm ein Lied zu widmen. Die Musik ist schlecht, das Bier irgendwie auch. . . vielleicht war das der Grund warum Jan „schon mal vor“ gegangen ist! Nach ein paar Minuten laufen auch Micha und ich weiter und merken einmal mehr:
MELBOURNE IST ZIEMLICH GROSS. (2 people remaining)
00:15:
Nur noch über die Brücke, dann sind wir da. Ein besoffener Aussie verwickelt uns in ein Gespräch, wir verstehen zwar nicht viel von dem was er erzählt, aber er scheint Deutsche gern zu haben. Schön für ihn. . . Wir müssen ihm mehrmals sagen, dass wir keine Drogen haben und gehen nach ein paar Minuten weiter!
CROWNE CASINO, HERE WE COME. (2 people remaining)
00:30:
Wir stehen vor dem Casino und ich erinnere mich zurück an was Patrick (der Freund meiner Mutter, der auch ein paar Monate in Melbourne gewohnt hat) erzählt hat. Ich kann jetzt bestätigen, dass das Crowne groß ist. . . groß ist eigentlich untertrieben. Es ist soooooo unfassbar riesig, dass es ohne Probleme über eine eigene Postleizahl verfügen könnte. Wir verlieren die Hoffnung einen der verloren gegangenen Freunde wieder zu treffen. Entlang der modern gehaltenen Eintrittshalle und an mehreren Fastfood-Restaurants vorbei, ist der Eingang in das heiß erwartete Spielmekka schnell gefunden. Der Türsteher will uns nicht rein lassen, ich sehe wohl irgendwie betrunken aus. . . Das können wir nicht so ganz verstehen. Aufgrund der Größe des Vanues ist entlang einem Korridor schnell ein zweiter Eingang gefunden! Mann, sind wir gewieft. . . Vor dem Portmonee muss jedoch erst einmal meine Blase geleert werden. Ich zitiere mich an dieser Stelle mal: „Micha, warte du mal kurz hier! Ich muss nochmal schnell nach einem Klo suchen!“. Genau hier mache ich, wie sich später herausstellt einen schwerwiegenden Fehler!! Vom starken Drängen meines Körpers getrieben gehe ich von einer Spielhalle, in die nächste und frage einen Menschen nach dem anderen wo ich denn eine Toilette finden könne bis ich es endlich geschafft habe. Nach der großen Erleichterung holt mich die Realität wieder ein. . . Ich befinde mich in einem Labyrinth aus neobeleuchteten Spielautomaten, Bartresen, Poker-, sowie Roulette- und Blackjacktischen. Überall um mich herum surren Glücksräder und man hört immer wieder gleiche Floskeln der Dealer, an den Tischen.Entlang der klingelnden Automaten versuche ich, wie ein Detektiv auf Spurensuche, meinen Weg zurück zu Micha zu verfolgen. . . auch nach einer Stunde bleib ich erfolglos!
ALLE SIND JETZT WEG. (just me remaining)
01:30
Der Mindesteinsatz am Pokertisch liegt bei 40$, mein Limit bei 20! Irgendwo muss ich also mein Geld verdoppel! Wo geht das (mit Glück) am besten??? Richtig, beim Roulette. Ich erinnere mich an die Gewinn-Verlust-Taktik*.
*man setzt 5$ auf rot, wenn man verliert setzt man 10$, wenn man wieder verliert 20$ usw. . . sodass am Ende eigentlich ein Gewinn drin sein sollte.
SOWEIT ZUR THEORIE.
02:30:
Leider waren die ca. 45% Gewinnwahrscheinlichkeit nicht auf meiner Seite und nachdem ich einmal gewonnen und danach zweimal verloren hatte, waren schon 10$ weg. Das ging mir zu schnell, ich ließ mich also auszahlen und suchte mir einen billigen Blackjacktisch. . . 10$ minimum Bet, jetzt musste alles klappen!!! Zweimal hintereinander gewonnen, 30$ wieder in der Tasche. . . „Nein ich will Pokern. . .ich brauch noch 10$!“, dachte ich mir. . . Und dann habe ich nur verloren.
-Ausgaben: 20$
-Gewinn: 0$
-Verlust: 20$
Muss ich mehr sagen??? Naja. . . wie auch immer.
ICH GLAUB ICH SOLLTE HEIMWÄRTS GEHEN.
03:30:
Nach einer Stunde Weg, endlich zurück im Hostel angekommen. Ich wundere mich kurz, dass noch kein Michael im Bett liegt, aber er ist ja jetzt alt genug um auf sich aufzupassen. Viel zu müde um mir Sorgen zu machen leg ich mich schlafen.
GENUG FÜR HEUTE.
13:30:
Aus dem wohl tiefsten Schlaf meines Lebens aufgewacht, hebe ich langsam meinen Kopf und blicke in Richtung Michas Bett. . . Verschlafen sieht auch er mich an und sagt:
„WAS FÜR EIN ABEND.“
Basti
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Selten so gelacht - früh um 7.00 Uhr!
AntwortenLöschenArbeit, Spaß und vor allem Kontakte knüpfen - ihr macht echt alles richtig...
Und es ist so cool, über diese Seite irgendwie dabei sein zu können!
Das ist schon lustig ,
AntwortenLöschenmann ich beneide euch beide ich will auch mal dort hin :)
Hier schreibt euch Rieke und die Mama vom Bastiii
Ihr kenn mich nicht aber ich kenne euch ...
also Basti
;)
ich bin euer neuer Storker
nein war ein witz oder doch nicht wer weis
Basti:
Hanna vermisst dich sehr und deine Deutsche mama auch .;) !
und Patrick Braun ,dan die tiere NIna und Taiim CHristina Braun meine Cousine un ich dich auch obwohl ich dich nicht kenne .
so jetzt schreibt deine mama noch einen satz
Da siehst du mal, in welchem Irrenhaus ich hier gelandet bin...HIIIILFE!!!!!!!!!!!!!
nein wir sind alle lieb und schauen uns eure seite an !!!
von Rieke-Braun
und die liebe Deutsche mama
Christina