Kaum waren die Probleme rund um das Auto und die Registration gelöst, konnten wir endlich die richtige Freiheit genießen. Keine Termine und Verpflichtungen mehr. Nach einem Blick auf die Karte war die Entscheidung schon gefallen. Der Mungo National Park sollte das Ziel für den nächsten Tag sein. Und somit heißt es:
Einmal Volltanken bitte. Die Ersatzkanister auch.
Einmal Volltanken bitte. Die Ersatzkanister auch.
Denn der Park ist mitten im Nirgendwo, hunderte Kilometer keine Tankstelle, nur ausgetrocknete Seen und leicht bewaldetes Gebiet. Todesmutig wie wir sind, stürzen wir uns in das Abenteuer der gestrichelten Linie auf der Landkarte. Schon bald offenbart sich der Grund… Festgefahrene Erde, Spurrillen, Schlaglöcher, Regenrillen und Sand rütteln den nicht ganz jungen James und uns kräftig durch. 70km Dirt-Road. Mal mit 30, mal mit 40km/h. Kaum ein anderes Auto ist unterwegs. Ist das Australien? Wahrscheinlich.
Nach einer anstrengenden aber trotzdem aufregenden und tollen Fahrt sehen wir uns den Sonnenuntergang an der Wall of China an. Eine gewaltige Mondlandschaft die sich auf einer kilometerlangen Sanddüne erstreckt, eingetaucht in rotes Licht. Definitiv ein Erlebnis, ebenso wie der Sternenhimmel der dem Spektakel folgt.
Am nächsten Tag greifen wir die 70km lange Rundfahrt durch das Gebiet an. Kängurus schauen uns skeptisch nach als wir staubaufwirbelnd die Straße entlang fahren und plötzlich anhalten. Der rote Dreck ist auf einem vielleicht 4 Meter breiten Streifen nahezu schwarz. Mutige Entdecker die wir sind, gehen wir dem Rätsel auf die Spur. Es sind Grashüpfer. Hunderte, Tausende überqueren die Straße, springen panisch durcheinander als wir näher kommen.
Wenig später befinden wir uns auch schon in einer Miniaturausgabe des Grand-Canion mit einem tollen Blick über das Flache Land. Die Fahrt geht weiter durch das Nirgendwo, hinein in eine Art Wald, weiter und weiter. Eine Emu-Dame spaziert mit ihren Kindern vor uns auf der Straße entlang, erschreckt sich und läuft weg, die Kinder hinterher.
Auf der nächsten Sanddüne funktionieren wir dann unsere achsenlosen Skateboards als Snow- oder besser Sandboards um. Leider bleibt der Versuch ein Versuch und wird keine neue Trendsportart. Und so ziehen die 70km unter strahlend blauen Himmel vorbei. Geschafft nimmt uns die Dusche umso freundlicher auf, sauber und frisch kann es am nächsten Tag weiter gehen. Wir wollen nach Wagga Wagga. Irgendwo auf dem Weg zur Küste.
Wir werden sehen.
Micha