Montag, 29. November 2010

Alles im Wunderland.

Surfers Paradise. . . was sich anhört wie ein Holiday-Resort für Funsportfans ist in Wahrheit eine Stadt an der Goldenen Küste Ostaustraliens. Wobei, über 20 Clubs und ein weiteres Dutzend Bars, dazu eine von Wolkenkratzern bedeckte Skyline, entlang eines kilometerlangen Sandstrandes mit meterhohen Wellen, vielleicht war ersterer Gedanke doch gar nicht so abwegig. 

 
Ja!! Surfers Paradise hat seinen Namen durchaus verdient. Das eine zur Neige gehende Traveller Geldbörse bei der Ankunft in einer solchen Tourismusmetropole schnell einem überdurchschnittlich großem Problem gegenüber steht, mussten wir ebenfalls bald erfahren.

Der Feind heißt: Kommerz!!!!

Wir hätten nie gedacht, dass die Batterieschwachheit unseres Autos einmal 700$ wert ist. Wie geht das denn?? Naja, Micha und Basti kommen nach einer mehrstündigen Autofahrt endlich am lang erwarteten Ziel an. Überwältigt vom unendlichen blau steigen sie aus und bewundern die Ferne des Pazifischen Ozeans. Zu dumm das sie den Strominverter wieder einmal nicht ausgeschaltet haben und die Batterie den Dienst einstellt. Schade. Für diesen Augenblick. Denn als nachts um 2:00 der nette Beamte von der Stadtverwaltung unsanft unseren James bearbeitet, waren wir doch sehr froh eine Ausrede für die illegale Übernachtung zu haben. 350$ pro Person, hätte man uns für diese Ordnungswidrigkeit in Rechnung gestellt.

Wir mussten uns wohl oder übel einen „offizielleren“ Platz zum Übernachten suchen. Zu Schade das man an der Gold Coast offenbar nicht in der camperfreundlichsten Gegend ist.

Der Feind heißt: Kommerz!!!!

Keine freien Campingplätze. Es schien uns absurd 25$ pro Nacht für einen Parkplatz und eine Dusche auszugeben. . . eine andere Alternative musste her.

Wie gut das einem die Heimat doch immer beisteht. In diesem Fall wohl mehr als je zuvor. Surfers Paradise ist nicht nur irgendeine Touristadt. . . Einmal im Jahr Platz das Leben hier aus allen Nähten. Wenn es heißt SCHOOOOOLIES! Tausende feierwütige australische Schulabgänger(innen), freier Eintritt zu lokalen Strand- und Clubpartys, eben Highlife wo man nur hinsieht. Micha und ich mittendrin. Uns war schon in Deutschland bewusst das dies auf jeden Fall einen Zwischenstopp wert sein würde. Auch Jakob Bombsch wusste das. Man kannte sich noch nicht lange, aber gut genug um gemeinsame Pläne für das ferne Land zu schmieden. 

 Wir trafen Jakob am zweiten Tag in Surfers. Sein Hostel bot uns an übergangsweise vor dem Haupteingang zu Campen. 8$ pp/pn Nutzung der Sanitären Anlagen inklusive. Das sich unser vorläufiger Schlafplatz direkt am größten Highway der City befinden mussten wir wohl verkraften. Jetzt konnte es also richtig los gehen.
Am Tag hieß es chillen in der Sonne, oder bei einem Spiel Billard vom Vorabend erholen. Am Abend empfing uns die Stadt wieder mitsamt ihrer unzählbaren Nachtschwärmer.
Doch horcht liebe Eltern und Verwandte, immer nach dem Motto: "erst die Arbeit, dann das Vergnügen." Wir waren fleißig. Lebensläufe wurden verteilt, Vorstellungsgespräche gehalten und auch der ein oder andere Probearbeitstag blieb nicht aus. Leider wartet man auf endgültige Äußerungen, im Bezug auf eine baldige Festanstellung, teils noch bis heute.

Nun ja das Leben als Backpacker ist wohl nicht immer ganz einfach, aber in vollem Umfang erfüllend. Wunder inklusive. Bestes Beispiel, unser neues zu Hause. Mit 112,5$ pro Person pro Woche, ist unser neues Apartment deutlich billiger als jedes Hostel in Australien. Ich lasse zum Abschied einfach mal die Bilder sprechen. . .




 






Küche und Essbereich. . .




Ledercouch und LCD-Flat bringen das Kino nach Hause. . .










 
natürlich mit whirlpool. . .     

Abends sagt uns die Stadt noch gute Nacht. . .

 
Es kann also nur noch aufwärts gehen.

Basti

Donnerstag, 18. November 2010

Wagga Wagga, zu Gast bei Freunden.

Wagga Wagga, was sich anhört wie das Ergebnis leichten Irrsinns ist in Wirklichkeit ein kleines Städtchen irgendwo im australischen Inland, ungefähr so groß wie das gute alte Weimar. Eigentlich sollte es nur ein kurzer Zwischenstopp auf dem Weg zur Küste sein, gerade lang genug um ein paar Besorgungen zu machen. Doch daraus wurde nichts!

Denn auf der Suche nach Campingtisch und Regenplane trafen wir im Baumarkt auf Glen, einen super freundlichen Verkäufer mit dem wir direkt ins Gespräch kamen. Er erzählte uns, dass er früher auch viel umhergereist sei und lud uns zum Abendessen ein, doch dabei sollte es nicht bleiben, aus einem 
Abendessen wurden knappe zwei Wochen Gastfreundschaft. So kam es, dass Basti und ich entweder super lecker von Glen und Lins, seinem Mitbewohner, bekocht wurden oder wir fürstliche Mahlzeiten für die beiden zubereiteten.

Die Beiden waren nicht nur gute Köche sondern auch im Theater aktiv. So nahmen sie uns zu mehreren Proben des Musicals Boy from OZ mit, bei welchem Lins Kostümdesigner war. Wer hätte das gedacht, der Micha und der Basti schauen sich fünf jeweils stundenlange Proben an, sticken und nähen Kostüme und es macht ihnen auch noch Spaß. Wie es dazu kommt? Einerseits waren immer eine Menge nette Leute beim Kostüme basteln dabei, andererseits wollten wir uns für die Gastfreundschaft bedanken und bei den Proben gab es immer was gutes zu hören und was hübsches zu sehen. ;-)


Bald darauf waren wir unter der gesamten Musical-Crew, immerhin um die 60 Leute, als „The Germans“ bekannt. So lernten wir auch Sonia, eine der Tänzerinnen, kennen. Sie zeigte uns die Farm der Familie, wir gingen im Fluss schwimmen (vom Ufer sah die Strömung gar nicht soooo schlimm aus) und sie nahm uns mit zum See. Dort trafen wir ihre Kumpels, fuhren mit dem Boot raus, Basti versuchte sich im Wakeboarden, ich mich im Kneeboarden, genossen die Zeit trotz Regen und hatten eine Menge Spaß. Zum Beispiel mit einer Art riesigen Luftmatratze die ans Boot gebunden wird und auf der sich drei Leute festkrallen und die Boot-Crew versucht sie runterzuschmeißen. 50 Sachen auf einer Luftmatratze sind nicht ohne, das kann ich euch sagen!

Die Premiere des Musicals war auch ein voller Erfolg, wir hatten Freikarten für die ausverkaufte Show bekommen, nahezu alles klappte wie am Schnürchen und am Ende standen 500 Leute im Theater und applaudierten den Darstellern! Die Aftershowparty folgte ;-)

Besonders lustig war auch der Deutschunterricht mit Glen, Lins und Dwayne. In welchem Bereich sie besonders interessiert waren, werde ich wohl lieber verschweigen.

Doch nach zwei Wochen wollten wir weiterziehen. So stiegen wir vollgefuttert, von weichem Bett und warmen Dusche verwöhnt und mit gutem Gefühl in den alten James ein und machten uns auf den Weg. Surfers Paradies ist anvisiert! Und am Besten unterwegs irgendwo Arbeit finden.

Doch sicherlich werden wir nicht das letzte Mal in Wagga Wagga gewesen sein!

It was a great time! See you later!

Micha.