Wenn man sich mal so den australischen Kontinent vorstellt, waren wir bisher eigentlich nur in der rechten unteren Ecke aktiv. Das diese Ecke fast so groß wie Mitteleuropa ist, tut da nicht viel zur Sache. Ecke bleibt Ecke und weil sich das so doof anhört, wollen wir eine große Runde um Australien Fahren. Runde klingt einfach besser als Ecke.
South Australia war der erste große Schritt, gesegnet mit vielen wunderbaren Eindrücken und kleinen Anekdoten. Eine davon hört sich ungefähr so an:
Sebastian und Michael landen nach langer Fahrt, mehr zufällig als geplant, an einem wunderbaren Abschnitt der australischen Küste. Der Strand ist breit und leuchtend weiß und das Meer und der Himmel von einem tiefen blau. Michael montiert frohen Mutes das Surfboard vom Dachgepäckträger ab und will sich gleich in die Fluten stürzen und sein Glück auf der nächsten Welle suchen. Sebastian schnappt sich das Skimboard und schlittert durch die Brandung, das glasklare Wasser genießend. Er schaut aufs Meer wo Michael fleißig nach draußen Paddelt und erschrickt! HAIE! Vielleicht 10, vielleicht 20 schwarze Finnen schauen aus dem Wasser! Besorgt um das Leben seines Kumpanen schreit er aus voller Kehle: HAIE! MICHA!!!! KOMM RAUS!!! DA SIND HAIE!! Erst dachte Michael mal wieder an Sebastians schlechten Humor, doch dann sah er sie auch! Nichts wie weg! Am sicheren Strand angekommen, beobachten die Beiden die Tierchen etwas genauer, war es nicht eher eine runde Schnauze als eine spitze? Wirklich Haie? So viele gleich? Nach einigem Hin und Her sind sie sich sicher! Delfine! Mit neu gepacktem Mut und Ehrgeiz begeben sie sich auf Erkundungstour! Die wilde Delfine bleiben ersteimal in sicherem Abstand und beobachten, doch schon bald werden sie neugierig und schwimmen mit der nächsten Welle auf die beiden begeisterten Jungs zu, nur wenige Zentimeter entfernt gleiten sie anmutig und scheinbar völlig schwerelos vorbei.
Andere Eindrücke spiegeln sich in begeisternden Sonnenuntergängen, tollen Ausblicken über die Küste oder in Seelöwenkolonien wider.
Aber irgendwann hatten wir genug von Südaustralien, wir wollten weiter. Gen Westen, da soll es Arbeit und Geld geben! So bereiteten wir uns bestmöglich auf rund tausend Kilometer Fahrstrecke durch die Nullarbor vor. Da es auf der Strecke durch das „Gebiet ohne Bäume“ keine Backpacker-Budget freundlichen Einkaufsmöglichkeiten oder Tankstellen gibt, tankten wir in weiser Voraussicht unsere Kanister voll, packten mächtig viel Wasser und ein paar Extravorräte ein. Schon bald begegneten uns die ersten Roadtrains, gewaltige 12 oder 15 Achser, beladen mit Brückenteilen, Rohstoffen oder anderen LKWs. Auf jeden Fall recht beeindruckend wenn sie einem auf einer nicht gerade breiten Straße entgegen rauschen! Natürlich mussten wir auch eines dieser touristisch-berühmten Straßenschilder festhalten –Achtung, 92km Wombats, Kamele und Kängurus! Also LINKS ranfahren, Stativ und Kamera rausholen, den Selbstauslöser einstellen und -zack- das Foto ist gemacht, doch was ist das? Ein Aufkleber auf dem Schild? Streetart in Australien ist jetzt nicht so verbreitet… also was ist hier los? Ich glaub mich tritt ein Pferd (Känguru würde cooler klingen oder?). Also ich glaub mich tritt ein Känguru. Blau-Gelb-Weiß, ULTRAS in dicken fetten Buchstaben. Ein FCC Sticker, auf einem Straßenschild in the Middle of Nowhere in Australien... Die Welt ist ein Dorf und der Zufall ein Scherzkeks! Also welcher Jena-Fan auch immer den Sticker drangepappt hat: Die Message ist angekommen. Die Fanarbeit des FCC ist einfach internationaler als die von Erfurt, München, Arsenal und CO.
Leicht verwirrt konnte es weitergehen! Ein Rekord wollte bezwungen werden, „Australia‘s Longest Straight Road“ -146,6km geradeaus, keine Kurve, nicht die geringste Lenkradänderung. Da wird schnell klar warum die Autofahrer vor lauter Langerweile plötzlich kreativ werden. So wird einfach jeder Baum, der irgendwie in Straßennähe ist, hübsch gestaltet. Mal mit Mützen, mal mit Kleidern mal mit Küchengeräten. Wir haben unseren Teil beigetragen und dem Baum unsere nicht wirklich funktionierende Kühltruhe gesponsert. Yeah, für die Ewigkeit!
Micha
Sonntag, 20. Februar 2011
Dienstag, 15. Februar 2011
South Australia.
Und da sind wir wieder on the Road. Der gute James war lang genug eher Dekoration der Cutler Avenue als ein fahrendes Zuhause. Seine einzige Aufgabe in Wagga Wagga war es schließlich, unser schwerverdientes Zimmermädchen Gehalt zu Vertilgen – aber wir haben ihn gern gefüttert, nur das Beste, versteht sich. Versicherung, Registrierung, Durchsicht, Reifen, Startermotor und Kühler stand auf der Speisekarte, ich sage euch, der Kerl hat einen Appetit! Knappe 2000 Dollar leichter aber mit verdammt gutem Gewissen konnte es wieder los gehen!
Vorsicht, Western Australia, nimm dich in acht! Basti und Micha machen sich auf den Weg um dich zu erobern! AHOI!
Aber bis dahin ist es ein richtig, richtig langer Weg, vor allem wenn man mit einer Maximalgeschwindigkeit von 90 Sachen gesegnet ist (ihr wisst schon, Sprit und so) und wenn die Straße dutzende Kilometer nur strikt Geradeaus geht, ohne einen einzigen Lenkradeinschlag, links ein Zaun, rechts ein Zaun und ansonsten recht wenig. Mal ein bunter Papagei, mal ein mächtiger Eukalyptusbaum, mal ein zerfetztes Känguru. Hallo Soundsystem, ich liebe dich!
Doch weiß man ja wofür man‘s macht! Nach dem mehrstündigem „Gesäßmuskelbelastbarkeitstraining“ folgt die alltägliche Belohnung. . . Der Schlafplatz! Beispielsweise ein gemütliches Plätzchen, mit Leuchtturm, an einer steinernen Meeresbrandung, fast wie im Ostseeurlaub. Oder aber ein engelsweißer Sandstrand, inklusive „Meet and Greet“ mit Familie Delfin. Eben jeden Tag ein bisschen Paradies!
Vorsicht, Western Australia, nimm dich in acht! Basti und Micha machen sich auf den Weg um dich zu erobern! AHOI!
Aber bis dahin ist es ein richtig, richtig langer Weg, vor allem wenn man mit einer Maximalgeschwindigkeit von 90 Sachen gesegnet ist (ihr wisst schon, Sprit und so) und wenn die Straße dutzende Kilometer nur strikt Geradeaus geht, ohne einen einzigen Lenkradeinschlag, links ein Zaun, rechts ein Zaun und ansonsten recht wenig. Mal ein bunter Papagei, mal ein mächtiger Eukalyptusbaum, mal ein zerfetztes Känguru. Hallo Soundsystem, ich liebe dich!
Doch weiß man ja wofür man‘s macht! Nach dem mehrstündigem „Gesäßmuskelbelastbarkeitstraining“ folgt die alltägliche Belohnung. . . Der Schlafplatz! Beispielsweise ein gemütliches Plätzchen, mit Leuchtturm, an einer steinernen Meeresbrandung, fast wie im Ostseeurlaub. Oder aber ein engelsweißer Sandstrand, inklusive „Meet and Greet“ mit Familie Delfin. Eben jeden Tag ein bisschen Paradies!
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