Holiday Inn. Ein Name, ein Hotel, ein Lebensinhalt. Zumindest für ein paar Wochen. Durch einige kreative Erweiterungen unseres Lebenslaufes haben wir uns in den Job gemogelt. Zimmermädchen! In einem mehrtägigen Trainingskurs wurde uns der Umgang mit Mopp, Wischlappen und Cremecleaner beigebracht – es war genauso spannend wie es sich anhört.
Aber hey, Geld Geld Geld. Bei knapp 20 Dollar die Stunde und 35 Stunden die Woche lohnt sich das. Und es gab nicht nur gutes Geld sondern auch richtig gutes Kantinenessen. Nicht so Kantine- Kantine mäßig, sondern immer eine kräftige Auswahl zwischen verschiedenen Leckereien. Salate, Fleisch, Fisch, Wraps oder auch mal Garnelenspieße! Der Lichtblick des Tages zwischen zwölf und eins.
Aber etwas mehr zu unserem Job. Morgens halb 8 aufs Skateboard gestellt und zum Hotel gedüst, kurz vor acht mussten wir auf der Matte stehen, uns die recht unmodische grüne Uniform überziehen und unser kleines Saubermach-wunderkästchen packen. Dann hieß es Frühsport. Genau, richtig gelesen. 30 grüne Männchen die zu schlechter Musik zusammen rumtanzen und Dehnungsübungen machen. Doch ein wenig amüsant. Danach gab es dann für jeden eine Liste mit Räumen die sauber zu machen waren, man hatte 20 Minuten für einen Service, also wenn noch jemand im Raum ist und 40 Minuten für einen Checkout.
Und das ist knapp bemessen... in 40 Minuten Müll einsammeln, das komplette Bad putzen, die beiden Betten abziehen und mit einem echt seltsamen System aus 3 Bettlaken wieder beziehen, Spiegel und Fenster putzen, den Balkon wischen, Staubsaugen, Handtücher, Tee und Papierkram auffüllen. Stress pur, in 40 Minuten für uns Anfänger so gut wie nicht machbar. Das hieß einerseits das so mancher Balkon nicht gewischt und so mancher Spiegel nicht geputzt wurde und auch, dass es fleißig Überstunden gab. Bezahlt natürlich.
Tja, so verbrachten wir die letzten Wochen hauptsächlich mit Arbeiten. Danach war selten noch viel Zeit und Kraft übrig um Großartiges zu unternehmen. Deshalb nutzen wir die Filmesammlung von Stacey, unserer Mitbewohnerin, und den Apartmentkomplex mitsamt Pool, Spa und Tennisplatz gut aus. Ab und zu, wenn das Wetter und die Wellen gepasst haben bin ich Surfen gegangen- naja- ich habe es versucht ;-) und sonst haben wir noch ein- zweimal die hiesigen Clubs ausprobiert. Mittelmäßig begeisternd.
So sind die letzten Wochen, wenn auch mit wenig Aufregung, doch recht schnell vergangen und schon stand Weihnachten vor der Tür. Der entspannte Abend am Strand fiel dann doch leider auf Grund strömenden Regens ins Wasser. Deshalb musste der Whirlpool für den gemütlichen Weihnachtsabend herhalten. Mit Drink, Barbeque und Shisha eine recht angenehme Kombination. Aber Weihnachten ohne Schnee oder wenigstens Kälte, Familie und zu viel Essen ist dann halt doch kein richtiges Weihnachten. So senden wir euch daheim gebliebenen trotzdem viele viele Weihnachtsgrüße! Macht es euch gemütlich!
Nach einer gefühlten Ewigkeit in der gleichen Stadt geht es dann aber doch zum Glück bald weiter. Die Straße ruft. Nächstes Ziel: New Years Eve in Sydney!